Kultur ist das neue Salz! Mit diesem Slogan zieht Bad Ischl als Kulturhauptstadt 2024 ins Rennen und setzt damit auf den Puls der Zeit. Denn derzeit noch Nischenthema bei Reiseentscheidungen, ist hier das Wachstumspotenzial enorm.
Mehr als 180 Veranstaltungen an 23 Orten wird es geben und sie alle haben eines im Blick: den Tourismus langfristig stark mit der kulturellen Schiene zu unterlegen. Dazu Mag. Michael Spechtenhauser, GF-Salzkammergut-Tourismus Marketing GmbH zur Frage, ob und wie die Kulturhauptstadt das Salzkammergut langfristig verändern wird: „Natürlich wird es eine Veränderung im Mindset der einheimischen Bevölkerung zum Thema Kultur geben. Die Zielvorstellung ist, dass einige kulturtouristische Projekte weitergeführt werden oder andere neue Impulse in der Kulturszene entstehen“.
Hauptdarsteller Kultur?
Kultur als Antwort auf den Klimawandel! So Tourismusforscher, Prof. Mag. Peter Zellmann, Leiter des Wiener Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) im Rahmen eines Interviews, und das kann durchaus als Blaupause für die Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl gesehen werden. Denn die Frage wird sein, ob es die Kulturhauptstadt schaffen wird, langfristig den traditionellen Kreis von klassischer Sommerfrische und Kulturangebot zu schließen. Aufgelegt wäre es jedenfalls, denn ein wesentlicher Bestandteil der Sommerfrische von einst war die Kultur: Kein Adeliger hätte sich von der Kaisermetropole Wien weg aufs Land bewegt, wenn dort nicht ein entsprechendes Kulturangebot gewartet hätte. Diese Chance der Wiederbelebung hat man nun mit der Kulturhauptstadt 2024, zumal diese sich über 23 Gemeinden im gesamten Salzkammergut erstreckt.
Die Kultur im Tourismus sieht Peter Zellmann derzeit noch als Randthema, das mitgenommen wird, aber (noch) kein Reiseanlass ist. Sieht man von den großen Kulturveranstaltungen, wie den Salzburger Festspielen, ab. Bei rund 20 Prozent sieht der Tourismusforscher das Kulturpotenzial bei den Reisemotiven, aber mit hohem Wachstums-Chancen. „Veränderung dauert eine Generation“. Das gilt seiner Ansicht auch dafür zu entdecken, dass Kultur ein Hauptmotiv werden kann!
Gemeinsam ist man stark!
Durchaus bemerkenswert ist auch der Zusammenschluss der drei Landes-Tourismusorganisationen, die als Bundesländer das Salzkammergut ausmachen. Eine neu ausgerufene Kooperation von OÖ, Steiermark und Salzburg, die anlässlich der Kulturhauptstadt im April dieses Jahres besiegelt wurde und über zwei Jahre laufen wird, soll Ressourcen bündeln. Unter dem Motto „Salzkammergut verbindet“ soll durch eine enge Zusammenarbeit eine Steigerung der Nachfrage aus den Hauptquellmärkten durch gezielte Produktentwicklung in den Schwerpunkten Kunst & Kultur, Sommerfrische & Aktivitäten sowie Genuss & Kulinarik erreicht werden. Budgets werden zusammengelegt und Synergien noch besser genutzt. Das Ziel der drei Partner ist es, die Region, in der schon immer das Verbindende über das Trennende gestellt wurde, als grenzübergreifenden Lebens- und Kulturraum zu präsentieren.
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„Die Kulturhauptstadt 2024 gibt eine Bühne, um zu zeigen, welche Kultur vorhanden ist und bietet gleichzeitig einen Nährboden für weitere Entwicklungen!“
Jakob E. Reitinger, GF Tourismusverband Bad Ischl
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„Das Salzkammergut ist eine Region, die im besten Sinne verbindet. Vor allem die Kulinarik schlägt Brücken und genau das wollen wir in diesem Sommer feiern.“
Leo Bauernberger
GF SalzburgerLand Tourismus
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„Der Begriff Sommerfrische ist untrennbar mit dem Salzkammergut verbunden und in Zeiten von Reizüberflutung und Zeitnot aktueller denn je. Die neue Sommerfrische erlaubt Menschen faul zu sein, damit sie auf gute Ideen kommen.“
Mag. Andreas Winkelhofer
GF Oberösterreich Tourismus
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„Viel Grün sowie ein breites Aktivitätenspektrum sind die wichtigsten Motive für einen Steiermark- Urlaub.“
Michael Feiertag
GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH
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Kultur und Kulinarik bestimmen das Konzept der Kulturhauptstadt 2024.
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Tourismus ist ein Dialog!
Die Kulturhauptstadt definiert sich über vier Programmlinien, welche die gesamte Bandbreite des Salzkammergutes ins Blickfeld rücken und wird vorrangig von lokalen und regionalen Projektträgern ausgeführt. Mit „Macht und Tradition“, „Kultur im Fluss“, „Sharing Salzkammergut – die Kunst des Reisens“ und „Globalokal – Building The New“ möchte die Kulturhauptstadt wichtige Themen der Zeit behandeln und gleichzeitig mit den Kunstdarbietungen einen Spagat zwischen Tradition und einen Blick in die Zukunft schaffen.
Die künstlerische Leiterin, Elisabeth Schweeger, sieht die Kulturhauptstadt Bad Ischl als Chance, Defizite im ländlichen Raum durch Kultur wettzumachen.
Die Chance lebt, die Position des Salzkammerguts und auch von Bad Ischl, als klassische Sommerfrische nicht nur zu stärken, sondern auch als Kulturregion zu positionieren. Aber ausschlaggebend wird sein, ob es betriebswirtschaftlich das gebracht hat, was investiert wurde. „Man soll es versuchen, aber sich nicht zu viel erwarten“, sagt Peter Zellmann angesichts vergangener Kulturhauptstadtprojekte. Wenn es durch die Innovationen, Neustrukturierungen und vor allem auch durch die Investitionen mit einem Budget von rund 30 Mio Euro gelingt, den Spagat zwischen „früher“ und „heute“ zu perfektionieren, dann gebührt dem Salzkammergut zu Recht die Bezeichnung „Zehntes Bundesland“!