Spezialisierung und eine eindeutige Positionierung sind auch in der Hotellerie der Schlüssel zum Erfolg. Zeige dem Gast, wer Du bist und wofür Du stehst. Themen dazu kommen und gehen, wobei ein Trend gekommen sein dürfte, um zu bleiben, nämlich jener der Kunst. Als Pionier in diesem Bereich kann wohl das Hotel Altstadt Vienna bezeichnet werden, das in einem altehrwürdigen Patrizierhaus 62 Zimmer und Suiten beherbergt, von welchen jede anders ist. Lena Hoschek hat sich hier ebenso betätigt, wie Helnwein oder Matteo Thun. Und auch Bilder von Andy Warhol sind zu finden. Kunstmäzen und Besitzer Otto W. Wiesenthal hat hier ein Hotel zum Wohnen mit hohem Kunstfaktor geschaffen. In Salzburg, das ähnlich kunstaffin ist wie Wien, ist das Hotel Zum Hirschen eines der Vorzeigehäuser in diesem Bereich. Elf Generationen werkten hier, bevor Katharina Richter-Wallmann dann Hand anlegte und Tradition und Moderne kombinierte. Entstanden sind 86 Hotelzimmer, 20 Apartments, ein vegetarisches Restaurant und 42 Wohnungen, inmitten des neuen Stadtquartiers Hirschengrün mit großzügigen Grünflächen, einem Gemüsegarten und einer Frühstücksterrasse und das Ganze auch noch umweltbewusst. Das Hirschengrün trägt das Umweltzeichen, eine Bio-Zertifizierung soll folgen.
Bei der Kunst ist die junge Galeristin Sophia Vonier, welche mit ihrer Galerie in Salzburg seit 2019 die lokale und nationale Kunstszene bereichert, federführend. Sie hat mit sorgfältig kuratierter zeitgenössischer Kunst den Grundstein für die Kunstsammlung des Hotels gelegt und richtet den Fokus auf aufstrebende und etablierte Kunstschaffende. Ihre Galerie ist ein Kunstraum, der sich als „Open House“ versteht. Ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen und inspirierende Gespräche führen. Dies entspricht auch der Philosophie im Hotel zum Hirschen, welches sich als ein kreativer Ort der Begegnung für alle Menschen versteht.
Wie Innenarchitektur Kunst erlebbar macht!
Kunst ist mehr als ein ästhetisches Element – sie erzählt Geschichten, schafft Identität und verleiht einem Hotel eine unverwechselbare Handschrift. Genau das zeigt Der Wilhelmshof in Wien, wo Innenarchitektin und Gründerin von Meindl Cavar Concepts, Yvonne Meindl-Cavar, mit den Kunstwerken des renommierten Künstlers Constantin Luser 30 Hotelzimmer gestaltet hat. Hier wird Kunst nicht als bloße Dekoration verstanden, sondern als integraler Bestandteil des Raumkonzepts, welches den kreativen Charakter des Hauses unterstreicht.
Die Zimmer präsentieren sich als künstlerische Welten, in denen Kunst nicht nur hängt, sondern den Raum durchdringt. Zwei Farbkonzepte – tiefes Waldgrün und sanftes Blush – strukturieren die Räume je nach Raumhöhe. Lusers filigrane Skulpturen schweben als Kunstwerke an den Decken, während seine charakteristischen Zeichnungen als Tapeten in den Bädern das Raumgefühl erweitern. Um die Ecke geführte Spiegel mit bedruckten Skizzen erzeugen eine dreidimensionale Wirkung und verstärken das immersive Erlebnis.
Das Designkonzept von Meindl Cavar Concepts lädt Gäste ein, Kunst neu zu erleben – nicht hinter Glas, sondern als Teil ihres Aufenthalts. Für Hoteliers liegt hier eine Chance, sich klar am Markt zu positionieren. Denn Kunst ist nicht nur Dekoration, sondern eine Investition in Atmosphäre, Identität und Gästebindung. Der Wilhelmshof beweist, wie Innenarchitektur und Kunst verschmelzen können – für ein Hotelerlebnis, das bleibt.
Küche & Kunst verschmelzen
Im Hotel Krallerhof in Leogang finden sich 500 Kunstwerke sowohl von österreichischen, als auch von internationalen Künstlern. Gerhard Altenburger, Besitzer und Kunstmäzen, ist mit Kunst groß geworden, und diese wollte er auch im Hotel verewigt wissen. Die Kunst passt auch zur Philosophie des Hauses, das sich an der Echtheit orientiert, was auch der Entwicklung des Hauses entspricht: Aus einem traditionellen Bauernhof wurde ein 5-Sterne Hotel, das sich aber ebenfalls den Traditionen verpflichtet fühlt. Tatsache ist, dass Kunst im Hotel immer dann einen Stellenwert erlangt, wenn sich die Besitzer oder Betreiber mit Kunst beschäftigen.
„Kunst im Krallerhof ist mehr als nur Gemälde an der Wand – sie sind ein emotionaler Anker und eine Quelle der Inspiration. Sie verbindet den Gast mit der Kraft der Kreativität, öffnet neue Perspektiven und schafft Raum für innere Reflexion. Jedes Werk wirkt wie ein Fenster, das den Blick nach innen lenkt und neue Gedankenwelten erschließt.“
Familie Altenberger
Für die Gäste ist das Kunstangebot einerseits eine optische Bereicherung, und andererseits das Eintauchen in neue Kunst, die in der Hotellerie sehr oft von lokalen Künstlern gestaltet wird und oft auch wechselt.
Für die jungen Künstler ist es eine Chance, bekannter zu werden, und für die Gäste ein interessantes Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Und mit dem Hotel verbunden wird. Und darum geht’s ja eigentlich. Events, wie Vernissagen, die rund um die Kunst veranstaltet werden, bringen nicht nur heimische Gäste ins Hotel, sondern gibt vor allem der Küche die Möglichkeit zu zeigen, was sie kann. Wenn es ganz authentisch sein soll, dann wird in Anlehnung and das Kunstthema gekocht und im besten Fall kommen dann auch die Einheimischen ein weiteres Mal zum Essen wieder.