Mit einem klaren Fokus auf die Erhaltung der Lebensqualität in touristischen Regionen arbeitet das Netzwerk an einer zukunftsfähigen Gestaltung des österreichischen Tourismus. Im Rahmen des dna Lab Lebensraum, das von April bis Oktober 2024 stattfand, haben 17 Vertreter aus zehn Destinationen, zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie der Österreich Werbung, unter der Moderation von Florian Größwang wichtige Hypothesen entwickelt, die den Weg in eine nachhaltige Tourismuszukunft weisen.
Auf allen Ebenen
„Das im Masterplan für Tourismus verankerte Ziel ist es, Österreich zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt zu machen – und zwar in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: ökologisch, ökonomisch und vor allem auch sozial. Österreichs Regionen sollen damit nicht nur attraktive Tourismusdestinationen sein, sondern qualitätsvolle Lebensräume für unsere Gäste, die Beschäftigten und die Bevölkerung gleichermaßen“, erklärt die Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.
Die Verantwortung für diese nachhaltige Entwicklung liegt insbesondere bei den Destinationsmanagement-Organisationen (DMOs), die sich zunehmend mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehen. Ulrike Rauch-Keschmann, die für Tourismus zuständige Sektionschefin, ergänzt: „Die intensive Auseinandersetzung des Destinations-Netzwerks Austria zur künftigen Rolle der Tourismusverbände, ihrer Aufgaben und dem Zusammenspiel mit anderen Organisationen in der Region ist ein wertvoller Beitrag zur Umsetzung der im Plan T festgelegten Ziele.“ Die aus den „bottom-up“ erarbeiteten Ergebnissen des Lebensraum Labs gewonnenen Erkenntnisse sind für alle Verantwortlichen in den unterschiedlichsten Regionen von Bedeutung.
Lebensraum als Schlüssel zum Erfolg
Die Hypothesen des dna Labs betonen die Rolle des Lebensraummanagements als zentrales Handlungsfeld für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit touristischer Destinationen. Die wichtigsten Hypothesen sind:
- Langfristiger Prozess: Die Entwicklung zur DMO mit Lebensraum-Perspektive ist kein Sprint, sondern ein Prozess.
- Neues Mindset: Für die Lebensraum-Perspektive ist ein strategisches, ganzheitliches (nicht nur touristisches) Denken in der Organisation, den Gremien , sowie Partner- & Stakeholdergruppen notwendig
- Klare Aufgabenverteilung: Die Aufgaben und Rollen im Lebensraum müssen klar definiert sein.
- Verantwortung und Reifegrad: Das Maß der Verantwortung hängt vom Reifegrad der Lebensraum-Gestalter und der Qualität des regionalen Netzwerks ab.
- Stärkung der regionalen Struktur: Die DMO mit Lebensraum-Perspektive soll aktiv die regionale Wertschöpfung fördern.
- Neue KPIs: Die Lebensraum-Perspektive benötigt neue, zusätzliche Kennzahlen zur Erfolgsmessung.
Manuel Bitschnau, der im dna-Präsidium das Thema Lebensraum vertritt, stellt klar: „Wenn wir im Tourismusmanagement nicht die Bedürfnisse der Bewohner sowie der Natur berücksichtigen, wird es langfristig keine Weiterentwicklung der Tourismusbranche mehr geben.“ Dies zeigt, wie wichtig es ist, Tourismusorganisationen und regionale Akteure im Lebensraummanagement zu vereinen.
Ein nachhaltiger Wandel für Österreich
Die Erkenntnisse des dna Lab Lebensraum verdeutlichen, dass eine langfristige Destinationsentwicklung nur durch den Wandel hin zu einer DMO 4.0 möglich ist. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit dem Bund, den Ländern, lokalen Behörden und der Bevölkerung sowie die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte.
Das dna Lab Lebensraum wird 2025 fortgesetzt, mit dem Ziel, die entwickelten Hypothesen in konkrete Handlungsempfehlungen zu überführen. Diese Empfehlungen sollen den Destinationen helfen, die Lebensraum-Perspektive nachhaltig in ihre Organisationen zu integrieren und den Tourismus zukunftsfähig zu gestalten.