Mithilfe von Zucker und hochprozentigem Alkohol lässt sich das Aroma konservieren, das man als Likör genießen kann.
Nur ein kleines Schlückchen
Die Bezeichnung Likör stammt aus dem Französischen und bedeutet Flüssigkeit. Likör war ursprünglich wegen der vielen Kräuter als Heilmittel gedacht. Heute versteht man darunter ein alkoholisches Getränk, das mindestens 100 g Zucker pro Liter enthält.
Der Unterschied zu Schnaps liegt in der Herstellung. Schnaps wird destilliert, Likör wird angesetzt. Hochprozentiger Alkohol wird mit Kräutern oder Früchten gemischt, Zucker und Wasser werden zugesetzt. Der Alkoholgehalt liegt bei mindestens 15 Prozent, meist sogar deutlich darüber. Aber ohne Zucker gibt es keinen Likör, statt des Invertzuckers kann natürlich jede andere Zuckerart verwendet werden, sie muss nur dem Süßegrad von 100 g Invertzucker pro Liter entsprechen. Im Gegensatz dazu steht der Kräuterbitter, der meist intensiv herb oder bitter schmeckt, je nach Hersteller auch an Medizin erinnert. Dieser enthält manchmal keinen Zucker, oder zumindest weniger als ein Likör, der Alkoholgehalt ist aber meist höher und liegt bei mindestens 32 Prozent. Sowohl Alkohol als auch Zucker wirken konservierend, Liköre mit hohem Alkohol- oder Zuckergehalt sind daher lange ohne Qualitätsverlust haltbar.
Bis zu 30 verschiedene Kräuter
Etliche namhafte Hersteller von Kräuterlikören haben oft mit medizinischen Auszügen begonnen. Heute sind manche Marken geradezu Kult und werden als Genussmittel getrunken. Die Wirkung der Kräuter wie Enzian, Pfefferminze, Melisse oder Weinraute tritt beim Genussstamperl in den Hintergrund, aber die Zutaten haben es in sich. Gerade bittere Zutaten wie Wermut, Löwenzahn, Beifuß, Enzian, Mariendistel oder das Tausendguldenkraut kurbeln die Verdauung an. Zu den bittersten Kräutern zählt die gelbe Enzianwurzel mit dem Inhaltsstoff „Amarogentin“. Daher ist Enzian eine beliebte Kräuterlikörzutat. Arnika, Fenchel, Galgant oder Zitwerwurzel, aber auch Anis oder Orangenschale unterstützen die positive Wirkung auf Magen, Darm und Galle, und runden den Geschmack ab.