Die Entscheidung ist gefallen und es steht fest, dass diese beiden Branchen bei der ersten Öffnung nicht dabei sein werden. Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker, die Obleute der Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, fordern eine Sicherstellung, dass die Branche überleben kann.
„Wir haben nun Gewissheit, dass auch das Weihnachts- und Silvestergeschäft ausfallen wird. Zumindest können wir aber jetzt wieder planen, anstatt nur zuzuwarten“, kommentieren Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker die heute von der Bundesregierung verkündeten ersten Öffnungsschritte nach dem harten Lockdown. Hatten Gastronomie und Hotelleriebetriebe in der Stadt sowie einige Wellness- und Ferienhotels noch auf eine Öffnung vor Weihnachten und Silvester gehofft, steht jetzt fest, dass nicht vor 7. Jänner 2021 aufgesperrt werden darf.
Fünf Lockdown-Monate
„Bis 7. Jänner haben wir dann in Summe knapp fünf Lockdown-Monate hinter uns, mit dem Dezember fehlt uns ein besonders wichtiger Monat, der in einem normalen Jahr für viele Betriebe das Ergebnis des gesamten Jahres stark positiv beeinflusst“, erläutert Pulker die prekäre Situation der Branche.
Hoffen auf einen halbwegs normalen Re-Start im Jänner
„Wir haben immer betont, dass ein Öffnen unter zu rigorosen Einschränkungen für die Branche wirtschaftlich nicht tragbar ist. Es ist zu hoffen, dass die nun verlängerte Schließung die virologische Situation soweit verbessert, dass eine Wiederöffnung der Betriebe unter halbwegs normalen Rahmenbedingungen möglich sein wird, sprich, dass dann auch der Wellnessbereich geöffnet werden kann oder es eine spätere Sperrstunde gibt“
sind sich die beiden Branchensprecher einig.
Entscheidend wird in den kommenden Wochen zudem die Entwicklung in den wichtigsten Herkunftsmärkten, etwa Deutschland oder die Niederlande, sein. Vor allem die Stadthotellerie wird noch wesentlich länger unter den fehlenden Touristen aus dem Euroraum und den Überseemärkten leiden. Kraus-Winkler: „Wir werden die nächsten Wochen nützen, den Re-Start der Hotellerie so vorzubereiten, dass wir mögliche Chancen bestmöglich und jederzeit nutzen können. Denn wir sind Unternehmer und wollen in erster Linie Gäste begrüßen.“
Viele der geforderten Maßnahmen bereits umgesetzt
Viele der von den WKÖ-Fachverbänden Gastronomie und Hotellerie geforderten Maßnahmen hat die Regierung bereits umgesetzt – die Umsatzsteuer-Senkung für 2021, die Erleichterungen bei der Kurzarbeit, die Verlängerung der Stundungen und der Überbrückungskredite und aktuell die Erleichterungen beim Neustartbonus und vor allem die Verlängerung des Umsatzersatzes. „Für viele Betriebe wird das Überleben von der konkreten Ausgestaltung der heute präsentierten weiteren Zuschussmodelle abhängen“, betont Pulker, der in der Vergangenheit mehrfach auf eine weitere notwendige Unterstützung bei Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen hingewiesen hatte.
„Hier hat sich insbesondere das von den gastgewerblichen Fachverbänden vorgeschlagene System des Umsatzzuschusses als rasche und vor allem unbürokratische Unterstützungsmaßnahme für die Betriebe bewährt. Die nunmehrige Verlängerung dieser Maßnahme ist ein wesentlicher Beitrag, damit die Wertschöpfung und Arbeitsplätze der Branche in Zukunft erhalten bleiben“
betonen Kraus-Winkler und Pulker abschließend.
Quelle: APA/WKÖ