Tagungsindustrie floriert
2013 verzeichnete die Tagungsbranche ein Gesamtaufkommen von 15.522 Veranstaltungen mit 1,4 Millionen Teilnehmern. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 10,2 Prozent mehr Veranstaltungen sowie um 8,3 Prozent mehr Teilnehmer. Die Veranstaltungen teilten sich zu 21,5 Prozent in Kongresse, 44,9 Prozent in Firmentagungen und 33,6 Prozent in Seminare auf. Diese konnten zusammen insgesamt 2,7 Millionen Nächtigungen generieren, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil an den Tourismusnächtigungen 2013 betrug wie in den Vorjahren 2,1 Prozent.
Die Ergebnisse des meeting industry report austria 2013
untermauern die Bedeutung der Kongress- und Tagungsbranche für den Standort Österreich. Die intensive Zusammenarbeit im Marketing zwischen den Convention Bureaus der Bundesländer und der Österreich Werbung tragen dazu bei, dass wir diese ausgezeichnete Position in Zukunft auch im immer stärker werdenden Wettbewerb halten bzw. ausbauen können“, betont Christian Mutschlechner, Präsident des Austrian Convention Bureaus.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor
Im Jahr 2013 feiert auch das Umweltzeichen „Green Meetings“ sein fünfjähriges Bestehen und ist seither aus der österreichischen Tagungsindustrie nicht mehr wegzudenken. Bis Ende letzten Jahres wurden in Summe 218 Veranstaltungen mit 241.000 Teilnehmern zertifiziert. Das Umweltzeichen Green Meetings verzeichnete 46 Lizenznehmer, an deren Netzwerk 471 Zulieferbetriebe
(92 Kongresszentren, 85 Caterer und 294 Hotels) hängen, die die Anforderungen des Umweltzeichens erfüllen. „Österreich hat damit beim nachhaltigen Umgang mit Ressourcen eine internationale Vorreiterrolle übernommen – die, wenn auch noch nicht wettbewerbsentscheidend, in jedem Fall positive Impulse für den Tagungsort Österreich bedeutet“, erklärt Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Eine logische und sinnvolle Ergänzung ist das jüngste Umweltzeichen für Tagungslocations, mit dem noch tiefer auf die Unternehmensstruktur und -kultur der Häuser eingegangen werden kann. Als erste Location wurde vor kurzem das Austria Center Vienna vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zertifiziert.
Kongress-Trends 2013
Mit nur einem Fünftel-Anteil der gesamten Veranstaltungen sind Kongresse im Vergleich zu Firmentagungen und Seminaren das kleinste Segment der Tagungsindustrie, generierten jedoch ein Vielfaches an Teilnehmern und Nächtigungen. Letztere sind hauptsächlich auf rund 1.300 internationale Kongresse zurückzuführen, die wesentlich länger (3,1 Tage) als nationale Kongresse (1,9 Tage) dauerten. Außerdem blieben internationale Kongressgäste rund 4,4 Nächte, nationale hingegen nur eine Nacht. 2013 wurden 3.341 Kongresse abgehalten, was einem Plus von 6 Prozent entspricht. Dennoch ist ein Trend hin zu kleineren und vor allem kürzeren Kongressen zu verzeichnen. Kleine und mittlere Kongresse, das heißt mit weniger als 500 Teilnehmern, waren auch im vergangenen Jahr mit einem Marktanteil von 93,7 Prozent Fixsterne am Kongresshimmel. Das größte Plus (+53,8%) wurde im Segment der Kongresse mit einbis zweitausend Teilnehmern verzeichnet. Dennoch war 2013 auch sehr erfolgreich, was die Großkongresse mit mehr als 2.000 Teilnehmern angeht. Trotz der geringen Anzahl bewirken diese aufgrund des hohen Anteils internationaler Veranstaltungen einen enormen Wertschöpfungsfaktor.
Mehr Firmentagungen und Seminare
Das gesamte Segment der Firmentagungen erlebte 2013 einen Aufschwung: +5,3% an Veranstaltungen, +10,1% Teilnehmer, +4,6% Nächtigungen. Während der Anteil an internationalen Veranstaltungen stabil blieb, zeichnete sich ein starkes Wachstum bei nationalen Firmenveranstaltungen ab. Seminare verzeichneten 2013 ein Plus von 20,8%, was vor allem der steigenden Meldemoral und dem Vertrauen der Betriebe gegenüber der Tagungsstatistik zu verdanken ist. So ergeben die ersten Erkenntnisse aus dem wachsenden Datenmaterial, dass jeder fünfte Seminarteilnehmer eine Nächtigung bringt.
Im Bundesländervergleich ist Wien Spitzenreiter
Auch 2013 fand mit einem Gesamtanteil von 44,7 Prozent in Wien knapp die Hälfte aller Veranstaltungen statt. Auf den folgenden Plätzen reihte sich Salzburg (13,4%) vor Tirol und Niederösterreich (jeweils 8,5%). Die Hauptstadt behauptete sich vor allem im Bereich der Kongresse und Seminare. Bei Kongressen folgten dahinter Salzburg (16,8%), Tirol (11,2%) und Steiermark (9,4%). Im Bereich der Firmentagungen reihte sich Wien mit 32,4% vor Salzburg (20,4%), Niederösterreich (12,7%) und Tirol (11,4%). Die klaren Spitzenreiter im Landeshauptstädteranking waren Wien (68,1%), Salzburg (8,8%), Linz (7,4%) und Innsbruck (7,3%). Bei Kongressen hielt Salzburg, abgesehen von Wien, den größten Anteil mit 16,1 Prozent, gefolgt von Innsbruck und Linz. Auch bei Firmentagungen schaffte Salzburg hinter Wien mit 10,9 Prozent knapp den Sprung vor Innsbruck mit 10,4 Prozent und Linz mit 9,5 Prozent. Die Anteile an Seminaren sind in den Landeshauptstädten sehr gering. Nach Wien mit 86,4 Prozent positionieren sich Linz (5,1%) vor Innsbruck (2,9%) und Salzburg (2,9%).