Der Tourismus ist damit ein Vorreiter und Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit, was sich aber schon aus dessen Kernaufgabe ergibt: Ohne intakter Landschaft kein funktionierender Tourismus!
Wer sich da nochmals besonders hervorheben möchte, strebt den Erhalt des Umweltzeichens an und vier Destinationen haben das bereits geschafft: Wagrein-Kleinarl, Saalfelden Leogang, Seefeld und die Region Nassfeld-Pressegger See – Lesachtal – Weissensee. Insgesamt sind aktuell 643 Betriebe aus Tourismus, Gastronomie und Kultur mit dem Umweltzeichen ausgestattet und im Gesamtranking nimmt der Tourismus mit 38 Prozent den ersten Platz im österreichischen Nachhaltigkeitsranking ein.
Schwerpunkt seit fast 30 Jahren
Mit der Zertifizierung 1996 als erstes Land setzte Österreich nationale Standards für nachhaltigen Tourismus, Richtlinien für Grüne Reiseangebote definiert die Richtlinie „UZ 72“. Neu hinzugekommen ist im Jänner 2022 die Richtlinie für Tourismus-Destinationen „UZ 82“. Das Vorhaben, Österreich als „grüne Destination“ zu positionieren, ist im Österreichischen „Masterplan für Tourismus“ (Plan T) als ein Ziel verankert. Mit einer Nachhaltigkeits-Zertifizierung für Tourismusdestinationen als Ergänzung zu den bestehenden Umweltzeichen für Betriebe wird ein wesentlicher Teil in der Zertifizierungskette touristischer Angebote geschlossen.
Bei den aktuell 12 neuen Umweltzeichen- Betrieben aus Gastronomie und Tourismus nimmt Wien mit gleich sieben Urkunden den Spitzenplatz ein, angesiedelt vorrangig in der Hotellerie.
Kein Energiesünder
Auch mit einem Vorurteil muss aufgeräumt werden, nämlich dem Ruf der Tourismusbranche als Energiefresser. Denn eine Analyse des Umweltbundesamtes liefert für manche erstaunliche Daten zum Energieverbrauch: Die Sektoren Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen haben einen Anteil von 1,55 Prozent am österreichischen Endenergieverbrauch. Von 2008 bis 2019 konnte in diesem Bereich auch eine drastische Reduktion des Energieverbrauches umgesetzt werden, was das große Engagement zeigt. Mit einem Anteil von 6,2 Prozent am BIP, darf sich die Tourismus-Branche also zu Recht auf die Schulter klopfen, wie der Zahlenvergleich zeigt.