akadem. geprüfter
Tourismuskaufmann.
Die Nachhaltigkeitsaspekte eines Hotels gewinnen in naher Zukunft stark an Bedeutung. Sie müssen in Zahlen gemessen und dokumentiert werden. Bei Hotelneubauten spielen Nachhaltigkeitsaspekte bereits im Berichtswesen eine gravierende Rolle.
Die Messung der Nachhaltigkeit im Tourismus
Förderstellen und Banken werden künftig für das Betriebs-Rating sogenannte ESG-Berichte verlangen, wo mittels Benchmarks dargelegt werden muss, wie nachhaltig der Betrieb agiert. ESG steht dabei für die Kriterien „Environment“ (Umwelt), „Social“ (Soziales) und „Governance“ (Unternehmensführung). Bei Umwelt („Environment“) geht es um Initiativen rund um Energieeffizienz, Abfallreduzierung und Wassereinsparung. Diese Aktivitäten im Hotel müssen mit Kennzahlen und qualitativ hochwertigen Branchenvergleichen unterlegt werden. Der soziale Teil („Social“) umfasst Unternehmensrichtlinien für Gesundheit und Wohlbefinden, Vielfalt und Bezahlung sowie faire Arbeitspraktiken. Und Unternehmensführung („Governance“) bezieht sich auf die Integration eines touristischen Betriebes in der Destination. Um langfristig erfolgreich zu sein, brauchen Hotels eine Nachhaltigkeitsstrategie unter Berücksichtigung der ESG-Richtlinien.
In der Unternehmensführung hat sich aber die Überprüfung der Nachhaltigkeit mit Hilfe von Kennzahlen noch nicht durchgesetzt, aber folgende Kennzahlen werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: Energieeffizienz, Wasser, Abfall, Fluktuation, weibliche Führungskräfte, Investitionen in Beschäftigte und ESG-Lieferkette.
Eine ESG-konforme Entwicklung der Hotelbetriebe sollte so wenig aufgeschoben werden wie der Kampf gegen den Klimawandel selbst. Gäste werden sich bei der Wahl einer Unterkunft solche Darstellungen in Zukunft vermutlich genau ansehen. Millennials waren vielleicht die erste Generation bewusster Verbraucher und Mitarbeiter, die sich umweltfreundliche Hotels gewünscht haben. Es ist höchste Zeit, die Erstellung und Implementierung von ESG-Konzepten anzugehen!
