Bereits 2014 wurde Suvad Zlatic im Rahmen eines harten Wettbewerbs „Bester Sommelier Österreichs“. Vergangene Woche holte sich der Tiroler den begehrten Titel zurück und wird Österreich sowohl bei der Europameisterschaft 2021 auf Zypern als auch bei der Weltmeisterschaft 2023 in Frankreich vertreten.
„Es ist schön, zurück zu sein“, sagt der frisch gebackene „Beste Sommelier Österreichs“ Suvad Zlatic. „Der Titel bedeutet mir jetzt noch mehr als 2014, weil ich 2018 den Sieg knapp verpasst hatte und jetzt durch Corona ein Jahr länger auf die Gelegenheit warten musste, mich zu beweisen.“ Die Zeit hat er offensichtlich gut genutzt, denn schon in den Vorrunden mit theoretischem Teil und einer Vielzahl an praktischen Tests wurde er seiner Favoritenrolle gerecht. Aber noch galt es, das Finale vor einem größeren Publikum und mehreren Livestreams zu schaffen – wobei Suvad Zlatic (suwine.at) mit Benjamin Zimmerling (Edelweiß Mountain Resort, Großarl) und Stefan Klettner (Burg Vital Resort, Lech) zwei Mitbewerber auf den Fersen waren, die bereits beachtliche Erfolge bei internationalen Sommelier-Wettkämpfen erzielt hatten.
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Das Depot von Tignanello
Gleich bei der ersten Aufgabe des Finales war Degustationserfahrung gefragt, als drei Getränke blind zu verkosten und zuzuordnen waren – Diplomatico Rum Reserve Exclusiva, St. John Commandaria (zypriotischer Süßwein) und Stiegl Goldbräu. Weiters war einer Gruppe von Gästen eine Magnumflasche Chianti Classico Riserva Tignanello Tenuta Antinori 2008 zu servieren, allerdings mit einer Falle – einer der Gäste nahm dem Sommelier „vor Begeisterung“ die Weinflasche aus der Hand und bewegte sie. Dadurch wurde das Depot aufgewirbelt und diese Flasche konnte nicht mehr serviert werden – trotz Wettbewerbsstresses und Zeitdrucks durfte das den Kandidaten nicht entgehen.
Wer ist der Kellermeister von Laurent Perrier?
Eine andere Aufgabe war es, eine fehlerhafte Weinkarte zu korrigieren, bei der es etwa zu wissen galt, dass der Champagner Krug Clos du Mesnil 1999 nicht produziert wurde und Krug in Reims zu Hause ist, nicht in Ambonnay – oder, dass der Super Tuscan Solaia 1967 nicht existieren kann, da er erstmals 1978 produziert wurde. Spannend wurde es auch nochmal in der letzten Runde, als den drei Kandidaten Bilder von namhaften Weingütern und Persönlichkeiten aus der Weinbranche gezeigt wurden und sie diese erkennen mussten – beispielsweise das Etikett Mouton Rothschild 2018 des Künstlers Xu Bing, den Kellermeister des Champagnerhauses Laurent Perrier, Michel Fauconnet, oder Coravin-Erfinder Greg Lamprecht. Schließlich überzeugte Suvad Zlatic die Jury sowohl durch seine Kompetenz als auch durch seine mentale Stärke und das souveräne Auftreten als Gastgeber.
Bester Rookie Sommelier 2021
Unmittelbar bevor die Sommelier-Profis an den Start gingen, schnupperte die junge Generation Wettbewerbsluft. Hier bezogen sich die theoretischen und praktischen Aufgaben auf das Weinland Österreich und waren darin durchaus tiefgründig. Als Siegerin konnte Sandra Mikic gekürt werden, eine Absolventin der HLTW 13 Bergheidengasse in Wien. Platz zwei ging an Patricia Widmer (Seejungfrau Jois) und Platz drei sicherte sich Sophie-Christin Winkler (Heuriger zum Heideboden, Gols). Dazu Annemarie Foidl, Präsidentin der Sommelier Union Austria: „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass diese Wettbewerbe für die Jugend einige Talente zum Vorschein bringen, die heute zu den bekannten Top-Sommelières und -Sommeliers zählen und auch bei internationalen Jugend-Sommelier-Wettbewerben exzellent performen.“