Montag - 10.11.2025
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Ein Topf, tausend Welten

Paella, Curry oder Gulasch, sie alle folgen einem simplen Prinzip: Ein einziges Gefäß reicht, um ein ganzes Gericht zu orchestrieren.

TitelbildChange C

Ein Topf, tausend Welten - Ethnofood - ethno foodAuch die Küche Louisianas kennt One-Pot-Gerichte, etwa Jambalaya. Basierend auf Langkornreis, vermutlich inspiriert von der spanischen Paella, trägt es afrikanische und französische Einflüsse in sich. Entscheidend ist die Wahl zwischen der fleischlastigen Cajun-Variante, die ohne Tomaten auskommt, und der kreolischen Version. Cajun Jambalaya kombiniert Reis mit Fleisch wie Huhn, Schwein oder würziger Wurst. Die sogenannte „Heilige Dreifaltigkeit“ der Cajun-Küche, aus Sellerie, Paprika und Zwiebeln, verschmilzt mit Kräutern und Gewürzen zu einer Einheit. Anders als beim Gumbo, bei dem der Reis separat serviert wird, kommt beim Jambalaya der Reis direkt in den Topf, was es zu einem echten One-Pot-Gericht macht.

Aromatische Schichtarbeit

Aus Südafrika stammt Potjiekos, zugleich Name des Gerichts und des gusseisernen Topfs, in dem es zubereitet wird – ein direkter Nachfahre des niederländischen Dutch Oven. Für Potjiekos werden Fleisch und Gemüse wie Karotten, Kohl, Karfiol oder Kürbis zusammen mit stärkehaltigen Beilagen wie Kartoffeln gegart, während niederländische und malaiische Gewürze den typischen Geschmack liefern. Welche Fleischsorten die Basis bilden, hängt von der Region ab; alles von Lamm bis Ochsenschwanz ist möglich. Anders als bei klassischen Eintöpfen werden die Zutaten erst beim Servieren miteinander vereint. Stattdessen wird das Gemüse auf das Fleisch geschichtet und gedämpft, um seine Individualität zu bewahren. In diesem Zustand köchelt das Gericht dann stundenlang über offenem Feuer.

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Tofu im Schärferausch

Ein weiteres Juwel der One-Pot-Küche entspringt China: Mapo Tofu. Zarte Seidentofuwürfel ruhen in einer tiefroten, scharfen Sauce, die faschiertes Rindfleisch, fermentierte schwarze Bohnen und eine prägnante Gewürzmischung umfasst. Sichuanpfeffer, Chiliöl und Doubanjiang verleihen dem Gericht seine Schärfe und das prickelnde Mundgefühl. Reiswein, Sojasauce, Ingwer, Knoblauch und Frühlingszwiebeln vollenden das Ensemble. Nach dem Garen bildet sich eine aromatische Ölschicht, die Hitze und Würze bewahrt. Mapo Tofu wird traditionell mit gedämpftem Reis serviert, kann aber auch in One-Pot-Manier alleine und zudem ganz einfach vegan gegessen werden. Ob Topf oder Pfanne, das Gefäß ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist, dass die Aromen wie ein geübtes Ensemble miteinander verschmelzen und dass der Löffel am Ende in ein Gericht eintaucht, das schmeckt.

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