Wein im Wasser reifen zu lassen, dürfte in jüngster Zeit in Mode kommen. Ein Tessiner Winzer hat vor ein paar Jahren als einer der ersten eine Palette seiner Flaschen im Luganersee versenkt, der Vorarlberger Winzer Sepp Mörth kurz danach einen Edelstahltank mit 1000 Litern Weißwein im Bodensee. Jetzt möchte auch eines der prominentesten Sekthäuser Österreichs wissen, wie sich eine konstante Temperatur von rund 4 Grad Celsius, die Höhenlage von rund 1800 Metern und der Druck von ein paar Metern Tiefe auf die Entwicklung seiner Sekte auswirkt. Norbert Szigeti von der Sektkellerei A-Nobis hat daher dieser Tage seine guten Kontakte zum Hotel Hochschober genutzt und im nahegelegenen Grünsee auf der Turracher Höhe eine Palette von 486 Flaschen Hochschober-Julia Sekt versenkt.
Der Sekt aus Gelben Muskateller Trauben, Jahrgang 2019, wurde auf der Hefe abgefüllt und mit einem Kronenkorken verschlossen. Rund ein halbes Jahr soll er jetzt im Grunde des Grünsees ruhen um sich dann einem Vergleichsverkostung mit dem gleichen Sekt zu stellen, der währenddessen im Lager der Szigetis bei 11 Grad reifte. „Wenn die Höhenlage den Menschen guttut, warum nicht auch dem Sekt? Wie reagiert vor allem die Hefe? Ich erwarte mir im direkten Vergleich jedenfalls einen insgesamt eleganteren, harmonischeren Sekt mit besonders feiner Perlage“ ist Norbert Szigeti auf das Ergebnis gespannt.
Die Familie Leeb, in deren Eigentum das Hotel Hochschober ist, besitzt seit dem Jahr 1996 einen Weingarten in Donnerskirchen im Burgenland. Dort wachsen Muskateller Trauben, die das Weingut Liegenfeld in Donnerskirchen zu Sektgrundwein verarbeitet. Den Grundwein versekten Norbert und Birgit Szigeti von der Sektkellerei A-Nobis in der Nähe von Gols.