Straußen-Farm

Ein spontaner Entschluss im Urlaub führte zur Gründung der „Straußenfarm Wiesen KG“ im Bezirk Mattersburg.

Das Paar Claudia Schweiger und Michael Bock hat 2019 im Südburgenland auf Kurzurlaub einen Straußenzüchter kennengelernt, der kurz vor der Pensionierung stand: „Andere bringen kleine Souvenirs aus dem Urlaub mit, wir fünf Strauße.“

Züchten: Gewusst wie

Die Laufvögel sind genügsame Zeitgenossen und halten viele geschmacklichen Überraschungen bereit. 4,5 Hektar Land wurden für die Haltung gepachtet, denn Sträuße brauchen viel Auslauf. Sonst sind sie anhänglich, neugierig und kaum aggressiv. Mit einer Ausnahme: Der erwachsene Hahn verteidigt während der Brutzeit sein Revier und seine Hennen. Mittlerweile haben Claudia und Michael 30 Vögel und zwei Zuchtgruppen, jede Henne legt pro Saison rund 30 Eier. Der Strauß ist der größte Vogel der Welt und für viele der „letzte Dinosaurier“.

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Ihre Zucht ist allerdings eine Herausforderung: Küken sind sehr temperaturempfindlich, sie dürfen bei gutem Wetter bereits vom dritten oder vierten Lebenstag an den Auslauf ins Freie genießen. Bis zur vierten Lebenswoche dürfen sie auf keinen Fall nass werden oder großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein, der etwa 20 Grad warme Stall ist immer zugänglich. Die Küken werden mit einem guten Straußen-Kükenstarter gefüttert, nur sehr langsam werden sie an kurz gehaltenes Grün gewöhnt. Die Züchter hoffen, dass nächstes Jahr das Männchen „Johann Strauß“ mit einer Naturbrut erfreut.

Straußenfilet gefällig?

„Jeden ersten Samstag im Monat verkaufen wir das Fleisch unserer Schlachttiere bei uns Ab-Hof. Wir sind aber auch viel auf regionalen Märkten unterwegs, um den Menschen von unseren Tieren zu erzählen. Straußenfleisch hat fast kein Fett und Cholesterin, deshalb ist es sehr gesund und interessant: Es ist dunkles Fleisch und schmeckt wie eine zarte Mischung aus Rind und Ente“, erklärt Claudia Schweiger. Die Hauptteile: Das Straußenfilet, sitzt schräg oben hinter den Keulen, während die Straußen- Steaks aus den Keulen des Tieres kommen.

„Beim Schlachttier haben wir folgende Qualitätsanteile: Filet ca. 20 Prozent, Steak ca. 45 Prozent, Gulasch ca. 15 Prozent, Wurstfleisch ca. 20 Prozent. Wir bieten auch Straußen Käsekrainer, Straußen Bratwurst, Straußenleberaufstich sowie Dauerwurst vom Strauß an. Aus dem Hals kann man eine Suppe kochen, ähnlich wie aus dem Ochsenschlepp. Straußenfett oder ,Straußenöl‘ ist als Heilmittel gegen Schuppenflechte anerkannt – es wirkt unterstützend bei Neurodermitis, allergischen Hautreaktionen und beruhigend bei trockener, juckender Haut“, sagt Schweiger weiter. Und die Eier? Diese sind immer ein guter Partygag, weil sich daraus eine Eierspeise wie aus 20 Hühnereiern ergibt.

www.straussenfarm-wiesen.at

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