Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky sagt unter Hinweis auf das Tourismuskapitel des Digitalen Aktionsplans:
„Am Tourismus zeigt sich ein wichtiger Grundsatz der Datenpolitik: Wer frühzeitig die richtigen strategischen Weichen stellt, hat später erhebliche Wettbewerbsvorteile“
Im Tourismuskapitel des Digitalen Aktionsplans wird u.a. der Aufbau von Datenräumen empfohlen, um die Vernetzung von Daten aus verschiedenen Quellen zu unterstützen. Dazu erläutert Tursky: „Gerade in kleinstrukturierten Branchen wie dem Tourismus sind Datenallianzen erfolgsentscheidend. Die Österreich Werbung hat das frühzeitig erkannt und mit dem Tourism Data Space bereits im Jahr 2022 ein Vorzeigebeispiel für einen zukunftsfitten Datenraum initiiert.“ Als besonders positiv hebt der Staatsekretär hervor, dass der Tourism Data Space auf Kooperation setzt und die Vernetzung sowohl mit europäischen als auch mit bedeutsamen regionalen Initiativen (z.B. datahub.tirol) vorantreibt.
Verbesserung der Datenlage
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bekräftigt:
„Die Verfügbarkeit hochwertiger und nutzenstiftender Daten zählt zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im digitalen Zeitalter. Data Spaces sind dabei heute und in Zukunft der Netzwerkknoten für Tourism Intelligence. Deshalb ist die Verbesserung der Datenlage im Tourismus einer meiner Arbeitsschwerpunkte.“
Besonderes Potenzial verortet sie in der Nutzung anonymisierter Mobilfunkdaten: „In fünf Pilotregionen hat sich gezeigt, dass Mobilfunkdaten das Besucherstrommanagement an Tourismus-Hotspots erheblich verbessern können.“
Gemeinschaftlicher Ankauf
Aktuell prüfen ÖW, LTOs und Destinationen den gemeinschaftlichen Ankauf flächendeckender Mobilfunkdaten, wobei eine Machbarkeitsstudie zu weiteren Einsatzfeldern in Ausarbeitung ist. Dazu Kraus-Winkler: „Der größte Vorteil anonymisierter Mobilfunkdaten ist, dass sie nahezu in Echtzeit zur Verfügung stehen und Rückschlüsse auf das Mobilitätsverhalten unserer Gäste ermöglichen. Daraus ergeben sich unzählige Einsatzmöglichkeiten, vom Verkehrsmanagement bis hin zur zielgruppenorientierten Weiterentwicklung des Tourismusangebots.“ Als weitere aktuelle Beispiele für die Verbesserung der Datenlage im Tourismus nennt die Staatssekretärin die Messung der Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung (ab 2024: mehr als 10.000 Befragungen pro Jahr), das KPI-Toolkit für Destinationen, den ESG-Data Hub sowie die bevorstehende Ausrollung eines regionalen Informations- und Monitoringsystems (RESY).
Use-Cases als Wegbereiter
„Digitalisierung ist neben Nachhaltigkeit einer der wichtigsten Faktoren für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Urlaubslands Österreich. In der Österreich Werbung treiben wir deshalb den Tourism Data Space als Basis für eine Vielzahl datenbasierter Anwendungen voran. Und wir setzen in unserer täglichen Arbeit bereits heute auf Künstliche Intelligenz, Augmented Reality, Virtual Reality und datenbasierte Prognosen“, sagt Oliver Csendes, Chief Digital and Innovation Officer der Österreich Werbung. So nutzt die Österreich Werbung seit Sommer 2023 Künstliche Intelligenz zur Beantwortung von Gästeanfragen.
Österreich Concierge
Der KI-Chatbot „Österreich Concierge“ serviciert dabei nicht nur Gäste mit individuellen Antworten zu ihren Fragestellungen rund um Urlaub in Österreich. Die anonymisierte Auswertung der eingehenden Fragen bietet der Branche auch spannende Insights zu Gästeinteressen aus den verschiedenen Herkunftsmärkten. In einem weiteren Projekt ermöglicht die ÖW mit einem Heißluftballonmodell virtuelle Rundflüge über Österreich – ein regelmäßiger Besuchermagnet auf Messen und für Destinationen eine einfache Möglichkeit, sich potenziellen Gästen mit einem immersiven Erlebnis zu präsentieren. Weiters startet im Frühjahr 2024 die „Bad Ischl Augmented Reality Tour“. Die kostenlose Smartphone-App erweitert drei Locations in Bad Ischl um virtuelle Erlebnisse und macht Geschichte und Kultur auf innovative Weise erlebbar. Außerdem optimiert die Österreich Werbung ihre Prognosen und Analysen laufend, etwa indem sie das Konsumverhalten in Tourismusregionen anhand anonymisierter Zahlungsdaten untersucht.