Vor neuen Herausforderungen steht der Tourismus angesichts der fortschreitenden Digitalisierung: Reiseinformationen und Urlaubsrecherche werden meist eigenständig im Internet durchgeführt, gleiches gilt für die Buchung.
Im Zuge der der Veranstaltungsreihe ANNA:LOG traf sich Niederösterreichs Tourismuswirtschaft zum Branchensymposium „Digitalisierung im Tourismus“, um sich über aktuelle und zukünftige Trends auf dem digitalen Markt zu informieren und auszutauschen. Die Niederösterreich-Werbung lud dazu über 100 Touristiker und Gastgeber ins JUFA Annaberg Bergerlebnis-Resort.
„Die Digitalisierung bringt für alle Veränderungen mit sich. In der Industrie als auch in der Wirtschaft haben wir heuer in Niederösterreich bereits Initiativen ergriffen, um in Unternehmen das Bewusstsein für die Chancen zu schaffen. Auch im Tourismus bringt das Web 4.0 neue Möglichkeiten mit sich. Mit Maßnahmen wie dem Branchensymposium oder der Arbeitsgruppe 4.0 der Niederösterreich-Werbung setzen wir im Tourismusnetzwerk wichtige Impulse, um zukunftsfit zu sein“, betonte Tourismuslandesrätin Dr. Petra Bohuslav.
Storytelling im Tourismus: Erfolg durch guten Content
Als erster Referent führte Mag. Martin Schobert, Geschäftsführer der tourismusdesign gmbH, unter dem Titel „Web 4.0 im Tourismus. 360 Grad den Gast im Fokus“ die Gäste in die Geschichte der Tourismuswerbung und des Medienwandels ein.
Mit einer umfassenden Darstellung Costumer Journey einst und jetzt brachte er spannende Beispiele, wie man den modernen Gast über 360 Grad abholt. „Die Zukunft ist digital und analog. Man möchte als Gast genauso einen schönen Prospekt in der Hand halten, aber gleichzeitig schöne Bilder und Geschichten in der digitalen Welt vorfinden. Der Gast soll emotional abgeholt werden“, erläutert Schobert.
Aus Island angereist war Kristján Schram, Account Director & Partner der Agentur islenska, dessen nationale Marketingkampagne Islands nicht nur mit etlichen Awards ausgezeichnet wurde, sondern dem Tourismus einen beeindruckenden Erfolg brachte. In seiner Keynote „Storytelling im Tourismus – Erfolg durch guten Content“ gab er Einblicke in kreative Maßnahmen, Geschichten, Videos und Bildern, um nach der Vulkankrise neue Touristen ins Land zu bringen.
Als Glanzlichter standen Praxisbeispiele aus Niederösterreich und Österreich im Fokus, wie die Gruppe der IPP Hotels, deren Regionaldirektor und Marketingleiter Markus Hann seinen Gästen bereits eine Vielzahl an digitalen Technologien bietet.
Welche Vorteile die Vernetzung in Skigebieten mit sich bringt stellten Andreas Buder, Geschäftsführer Ötscherlifte, und Stefan Winter, ALPS Sales Director Skiline.cc, vor. Hier ging es vor allem um den Mehrwert für die Gäste und die Region, der durch den Einsatz von WLAN-Hotspots oder Erfolgsprodukten wie „Höhenmeter“, Speed-Check, Photo-Point oder Ski-Movie erzielt werden kann.
Informationssysteme für Sehenswürdigkeiten oder digitale Gästemappen
Als drittes Praxisbeispiel stellten Firmengründer Georg Holzer und Geschäftsführerin Mag. (FH) Barbara Klinser-Kammerzelt ihre Firma Xamoom vor, die den Einsatz von mobilen Informationssystemen im touristischen Umfeld präsentierten.
Beispiele dafür sind Informationssysteme für Points of Interest und Themenwege oder digitale Gästemappen in Hotels. Zum Einsatz kommen sogenannte Location Identifier-Technologien, die dem Nutzer im mobilen Web Zugang zu kontextbezogenen Informationen und digitalen Inhalten geben können: Von QR-Codes bis iBeacons über NFC Chips gibt es hier spannende Möglichkeiten zur Anwendung im Tourismus.
Über geplante Digitalisierungsprojekte 2017 und den Transformationsprozess innerhalb der Niederösterreich-Werbung sprachen Prof. Christoph Madl, Geschäftsführer, und Mag. (FH) Christiana Hess, Marketingleiterin der Niederösterreich-Werbung – konkret über die digitale Niederösterreich-Card und ihre 360°-Grad-Kommunikation, richtiges Content-Marketing ebenso wie über Einblicke in die Social Media-Strategie und die neue Werbelinie.
„Das Branchensymposium soll als Auftaktveranstaltung zum Thema Digitalisierung im Tourismus Gastgebern und Touristikern in Niederösterreich Information, Orientierung und Netzwerkplattform sein. Mit Impuls-Workshops wollen wir auch weiterhin über den Tellerrand blicken und uns bei den Anwendungen im Netzwerk auf die konzentrieren, die für Niederösterreich am chancenreichsten sind“, so Prof. Christoph Madl, Geschäftsführer Niederösterreich-Werbung, abschließend.
Auf YouTube vermittelt ein originelles Video die wichtigsten Grundlagen zu diesem Thema. Weitere Informationen: www.facebook.com/annadoppelpunktlog