An einer aktuellen von der ÖHV initiierten Praktikanten-Befragung nahmen über 1500 Schüler von insgesamt 18 Tourismusschulen teil. Teilnehmen konnten Tourismusschüler, die im vergangenen Sommer ein Praktikum absolviert hatten. Die Bewertung durch die Schüler fiel bei der bereits zweiten Befragung dieser Art (Premiere war 2021) wieder quer durch die Bank gut aus. Veränderungen gab es nur im Nachkomma-Bereich und selbst dort nur minimale: „Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Fachkräfte von morgen in den Betrieben gut aufgenommen werden“, erklärt Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung. Sie vergaben mit Noten zwischen 1,7 und 1,8 auch heuer wieder Bestwerte für die Einführung in die betrieblichen Abläufe, den Input aus der Praxis und die persönliche Weiterentwicklung im Betrieb: „Auf diesen guten Werten können wir aufbauen!“
Gute Noten für Lehrer
Für Schulen und Lehrer gab es von den Schülern auch heuer fast nur gute Noten, etwa für die Vorbereitung auf das Praktikum im Unterricht, für Listen mit möglichen Praktikumsbetrieben und dafür, dass Lehrer für Probleme im Praktikum als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Für einen Ausreißer hat der Sprecher der Direktoren der österreichischen Schulen für Tourismus, Mag. Jürgen Kürner, eine Erklärung und bald auch eine Lösung: Denn bei Betriebsbesuchen durch die Lehrkräfte konstatieren die Schüler deutlich Luft nach oben: „Das liegt zum Teil daran, dass die Praktikumsbetriebe über ganz Österreich verteilt sind, und zum anderen daran, dass die Lehrkräfte das freiwillig machen. Wir haben da aber einen Vorschlag, den wir mit dem Bildungsminister besprechen wollen“, freut Kürner sich jedenfalls sehr darüber, dass die Schüler ihre Lehrer auch in den Ferien öfter sehen wollen.
Aufholbedarf bei Parametern für Wertschätzung
„In einem Praktikum bekommen Schüler nicht nur Einblicke in innerbetriebliche Abläufe, sondern auch in den Umgang im Betrieb mit den Beschäftigten“, so Gratzer: „Dazu gehören die Unterkunft und die Beteiligung am Trinkgeld genauso wie die frühe und verlässliche Dienstzeiten oder Lernen über das Notwendigste hinaus“, verweist er auf Gradmesser, anhand denen die Fachkräfte von morgen abschätzen, welche Wertschätzung sie in ihrem weiteren Berufsleben erwarten können. „Die ersten Eindrücke in den Praktika prägen besonders“, appelliert Gratzer an die Betriebe, darauf mehr Augenmerk zu legen.