So haben Trockenfrüchte inzwischen das ganze Jahr über Saison. Neben den Klassikern wie Dörrzwetschken, Apfelringen, Datteln, Feigen, Rosinen und Marillen werden inzwischen auch Exoten wie Ananas, Papayas und Mangos getrocknet angeboten. Gerade bei Müslifans sind Trockenfrüchte sehr gefragt, denn so süßen sie auf natürliche Weise und das gesunde Frühstück schmeckt immer wieder anders.
Schonend und ohne Zusätze
Die uralte Konservierungsmethode des Trocknens ist wieder in. Die natürliche Konservierung entsteht dadurch, dass der Wassergehalt auf 20 bis 25 Prozent gesenkt wird. Dadurch wird der Fruchtzucker im Produkt natürlich erhöht und Mikroorganismen können sich nicht mehr so vermehren, dass das Lebensmittel verdirbt. Heute wird meist in modernen Dörröfen bei maximal 45 Grad Celsius getrocknet. Das garantiert ein schonend hergestelltes Produkt.
Doch sind nicht alle Trockenfrüchte ohne Zusatzstoffe. Damit die schöne natürliche Farbe erhalten bleibt, wird manchmal eine geringe Menge an Schwefel zugesetzt. Der Klassiker dabei sind die Marillen, an denen erkennt man sofort, ob geschwefelt wurde oder nicht. Leuchtend orange Früchte enthalten zugesetzten Schwefel, braune Früchte nicht. Die Mengen des zugesetzten Schwefels sind in der Regel sehr gering, empfindliche Personen können aber auf den Schwefel zum Beispiel mit Kopfschmerzen reagieren.
Ob Früchte geschwefelt sind, steht auf der Packung, bei Bio-Produkten wird auf Schwefel verzichtet. Manchmal wird den Trockenfrüchten etwas Pflanzenöl zugesetzt, um ein Verkleben der Früchte zu verhindern oder auch Zucker, denn der macht die Produkte saftiger und das Fruchtfleisch weicher. Ein weißer Belag auf bestimmten Früchten, vor allem auf Feigen, ist kein Schimmel. Meistens ist das auskristallisierender Zucker, der sich auf der Außenhaut absetzt.
Konzentrierte Inhaltsstoffe
Trockenfrüchte sind reich an Zucker und Mineralstoffen. Sie eignen sich daher gut als Energiespender zwischendurch. Sie enthalten viele Ballaststoffe und kurbeln so die Verdauung an. Wichtig dabei ist jedoch, viel zu trinken. Wer Dörrobst isst und zu wenig trinkt, bei dem kann die verdauungsfördernde Wirkung sogar ins Gegenteil umschlagen. Aber von Trockenfrüchten isst man gerne einmal etwas mehr, auf jeden Fall mehr, als wenn es frische Früchte wären. Durch den hohen Fruchtzuckergehalt, sollten Trockenfrüchte nicht einfach so zwischendurch über den ganzen Tag verteilt und unbegrenzt geknabbert werden. Hin und wieder eine Handvoll, aber auch nicht mehr, statt frischem Obst.
Genussvolle Raritäten
Neben den bekannten Klassikern finden getrocknete Raritäten ihre Nische. So überzeugen getrocknete Physalis, Kirschen, Maulbeeren oder Aronia genauso wie getrocknetes Wildobst, vor allem im Müsli. Wer etwas Besonderes sucht, kann heimische getrocknete Elsbeeren ins Getreide mischen. Das seltene heimische Wildobst schmeckt nach Marzipan und wird von Müslifans sehr geschätzt. Das meiste Trockenobst, mit Ausnahme von Apfelringen, wird in den großen Anbauländern bereits getrocknet.
Weder Exoten noch Dörrpflaumen, Gojibeeren oder Marillen stammen aus heimischer Produktion. Auch wenn bestimmte Pflanzen wie Aronia, Feigenbäume oder Kiwis inzwischen bei uns gut gedeihen, so sind die Erntemengen viel zu gering, um daraus ausreichend Trockenobst herzustellen. Nur einige heimische Erzeuger und Direktvermarkter bieten getrocknetes Obst in Top-Qualität an.