Dieser Tage im Schanigarten eines Wirtshauses, das den Namen einer großen Brauerei in einer Landeshauptstadt repräsentiert. Kellerbier bestellt, Kellerbier serviert: Sieht toll aus. Riecht aber nicht so toll. Nachfrage beim Kellner, ob das vielleicht das erste Kellerbier ist, das er heute serviert. Ja, gibt er freimütig zu – warum? Immerhin nimmt er das Glas zurück und bringt nach ein paar Minuten ein weiteres. Es riecht allerdings nicht frischer. Und schmeckt leider auch unfrisch: Offenbar hatten bierschädliche Keime schon länger Zeit gehabt, sich in der Zapfanlage festzusetzen.
Der Kellner sieht kein Problem, schließlich würden die Leitungen ohnehin einmal im Monat gereinigt, wie er versichert. Der Gast schon, denn den Hinweis, dass das gerade bei unfiltrierten Bieren nicht reichen könnte, überhört der Kellner geflissentlich. Was dem Gast bleibt, ist bei der Brauerei anzurufen, in deren Namen das schlechte Bier verzapft wird – vielleicht kann deren Schankservice ja die Bierpflege auf Vordermann bringen.