Herr Kribus, die Salzburger Messegesellschaft ist ab heuer Ausrichter für die Leitmesse im Gastronomiebereich“. Was wird sich ändern und wird sich merkbar was ändern?
Wir sind glücklich, dass wir für die größte Fachmesse im Bereich Hotellerie und Gastronomie im Donau-Alpen-Adria-Raum verantwortlich sein dürfen und hier als Veranstalter direkt am Geschehen beteiligt sind. Die „Alles für den Gast“ ist eine hervorragend etablierte Veranstaltung mit einem eingespielten Team aus Event-Profis. Unsere neuen Kolleginnen und Kollegen sind sehr eng mit der Branche vernetzt und haben in den letzten Jahren exzellente Arbeit in der Weiterentwicklung geleistet. Große Veränderungen sind daher nicht notwendig. Es gilt weiterhin den Ausstellern zuzuhören und bereits jetzt am Format für 2025 zu arbeiten. An dieser Stelle möchte ich auch der ausstellenden Wirtschaft danken, denn ohne ihre Unterstützung wäre diese Messe nicht möglich.
Einer der Schwerpunkte in diesem Jahr liegt auf dem Thema Handwerk. Warum rückt dieses so in den Fokus? Und was dürfen sich die Besucher bei der Aufbereitung dieses Themas erwarten?
In vielen Branchen beobachten wir einen Trend, der auf der einen Seite das Preis-Leistungs- Verhältnis und Convenience betont, aber auf der anderen Seite einen steigenden Kundenwunsch nach Originalität und einzigartigen Produkten und Dienstleistungen zeigt. Auch bei der „Alles für den Gast“ wollen wir diesen Anspruch erfüllen. Wir präsentieren die Einfachheit der Prozesse, ohne dabei wertend zu sein, und zeigen gleichzeitig die Möglichkeiten zur Individualisierung. Handwerk spielt hier eine zentrale Rolle, und die Gastronomie bietet ein breites Spektrum an Anwendungen, von Mixgetränken bis hin zur Patisserie. Durch praxisnahe Demos zeigen wir, was alles möglich ist und wie ein bleibender positiver Eindruck beim Gast hinterlassen werden kann.
Der Bereich Großküchentechnik wird wieder eine große Rolle spielen. Was gibt es hier Neues?
In der salzburgarena bündeln wir erneut die gesamte Großküchenkompetenz unter einem Dach. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und Personalmangels sind Technologien gefragt, die professionelle Küchen effizienter und nachhaltiger machen. Wir zeigen Modelle, wie ressourcenschonend bestmögliche Ergebnisse erzielt werden können. Zudem spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Durch geeignete Maßnahmen bei der Planung und Steuerung in Großküchen sowie die Wahl der richtigen Gerätetechnologie können erhebliche Beiträge zur Reduktion von Betriebsaufwänden geleistet werden.
Was ist heuer ganz neu und soll sich bewusst von Vergangenem abheben?
Auch dieses Jahr gibt es viele neue Schwerpunkte. Dazu gehört die „E-Mobility World“, die vor allem für die Gastronomie und Hotellerie, sei es für Gäste oder zur Eigennutzung, immer wichtiger wird. Ebenso haben wir die Getränkewelt um den Schwerpunkt „No & Low Alcohol“ erweitert, mit den Bereichen World of Grapes, SOBAR und #beyondalternative, in denen kreative alkoholfreie und alkoholreduzierte Optionen präsentiert werden. Ein weiteres Highlight sind die aktuellen Themen, die wir in unseren Vorträgen aufgreifen. Auf der Gastro Circle Bühne erwarten die Besucher Präsentationen und Diskussionen zu wichtigen Themen wie das kommende Pfandsystem 2025, Digitalisierung sowie allgemeine Trends in der Hotellerie und Gastronomie. Es sollte also für jeden etwas dabei sein, um den eigenen Betrieb und Verantwortungsbereich neu zu denken oder zu erweitern.
Welche Relevanz hat die „Alles für den Gast“ auch über die Grenzen hinweg für die Branche? Zum Beispiel in Bayern?
Die „Alles für den Gast“ ist auch über die Landesgrenzen hinaus ein wichtiger Impulsgeber für die Branche. Unsere Besucherstatistiken zeigen, dass wir ein breites Publikum aus Süddeutschland, Norditalien und Slowenien bis hin zu Tschechien und Ungarn anziehen. Besonders hervorzuheben ist, dass rund 34 Prozent der Aussteller aus Deutschland kommen, wobei etwa 80 Prozent davon aus Bayern stammen. Das unterstreicht die enorme Bedeutung der Messe gerade für den deutschen Markt. Der Kernmarkt bleibt jedoch die österreichische Hotellerie und Gastronomie, die die Messe als jährlichen Treffpunkt zur Orientierung nutzt. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Ausstellern einen umfassenden Überblick an einem Ort zu bieten – und das ist uns bisher sehr gut gelungen.
Was wünschen Sie sich, dass die Besucher nach der Messe sagen sollten?
Wenn Besucher sagen: „…wieder etwas dazugelernt“ oder „Gute Idee, das werde ich morgen nochmals überdenken“, dann hätte die Messe ihren Zweck als Impulsgeber erfüllt und zur Weiterentwicklung der Hotellerie und Gastronomie beigetragen. Im besten Fall wird der Termin für 2025 gleich im Kalender eingetragen.
Danke für das Gespräch!