Mitte Februar flog ich von Buenos Aires nach São Paulo. Die Warteschlange beim Check-in zog sich endlos, also plauderte ich mit dem Mann neben mir. Plötzlich wurde er blass: „Ich glaube, ich verpasse meinen Flug.“ „Wann geht er denn?“ fragte ich. „Um 11:35 Uhr.“ Ich schaute auf mein Handy – es war 11:20 Uhr. Ich sah ihn an und sagte: „Dann wirst du ihn wohl nicht mehr bekommen. Meiner fliegt erst um 13:35 Uhr“ Er starrte mich an: „Aber das ist doch der Flug nach São Paulo, oder?“
Da lag sein Fehler. Er hatte angenommen, dass alle in dieser Schlange auf denselben Flug warteten. Doch das war eine bloße Annahme – eine, die ihn den Flug kostete. Er rannte zum Schalter – zu spät. Neben mir erlebte ein Paar seinen eigenen Schock-Moment: Sie hatten den Flug für den gleichen Tag gebucht – aber im März statt im Februar. Tja, solche Dinge passieren. Ich kann mitfühlen. Mir ging es ähnlich, als ich von Paraguay nach Argentinien flog. Ich hatte einen Flug um 2:40 Uhr gebucht, erschien mittags am Flughafen – doch mein Flug war nirgends zu finden. Dann die bittere Erkenntnis: 2:40 Uhr morgens, nicht nachmittags. In meinem Kopf gab es keine Nachtflüge, die sind ja bei uns verboten – also hatte ich es falsch interpretiert. Ende vom Lied? 14 Stunden Wartezeit. Und genau das passiert auch in der Gastronomie und Hotellerie. Wir planen, setzen Ziele – und dann kommt alles anders. Weil wir Annahmen treffen, die nicht stimmen.
Das gilt auch für KI. Viele Gastronomen und Hoteliers denken, KI sei nur ein Werkzeug für die Mitarbeiter. Aber wenn du als Geschäftsführer nicht verstehst, was KI kann, wirst du sie nie sinnvoll nutzen. Ich höre oft: „KI? Das ist nichts für mich, das ist für mein Team. Ich habe ja keine Zeit, um mich damit zu befassen und brauche es auch nicht“ Solche Kunden? Nein, danke. Wer glaubt, KI sei nur für die Mitarbeiter da, hat nichts verstanden. Ohne echtes Interesse wird die Implementierung scheitern.
Lerne aus meinen Flug-Fails: Mach keine Annahmen. Beschäftige dich mit KI – sonst fliegt dir die Zukunft davon.
