Frau Fahringer, zuerst einmal herzliche Gratulation zur zweiten Haube. War immer klar, dass Sie den Kochberuf ergreifen werden?
Das liegt bei uns sozusagen in der DNA und beim Kochberuf hat mich die unglaubliche Vielfalt fasziniert. Was man alles machen kann: Kochschule, Wirtshaus, Fine Dining! Die wahre Herausforderung ist aber, Produkte wegzunehmen und dann daraus etwas kochen!
Sie waren bei namhaften Betrieben tätig, welche beruflichen Stationen haben Sie am meisten geprägt?
Beide gleichermaßen, wobei mich die eine Station lehrte, wie ein harmonisches Miteinander funktioniert, und die andere, wie es eben nicht sein soll. Beide Erfahrungen waren wichtig und rückblickend wertvoll für meine persönliche Entwicklung als Führungskraft und Vorbild.
Ihr Fokus liegt stark auf der vegetarischen Küche, woher kommt das?
Mich reizen die Kreation eigener Geschmacksnoten. Pflanzliches zu kochen ist viel aufwändiger, weil ein Kreativprozess notwendig ist. Und es steckt viel Konzeption dahinter, wie zum Beispiel das Abgleichen der Aromaprofile! Man muss dem Gast auch einiges erklären, weil er vielleicht noch nie einen karamellisierten Chicoree gegessen und damit keinerlei Vorstellung hat, wie der schmecken könnte. Und der Gast muss dem Koch, der Köchin vertrauen.
Sie kochen aber auch mit Fleisch, wie ist da Ihr Zugang?
Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt und war lange auf der Suche nach einem passenden Partner. Gefunden habe ich ihn in der Vereinigung „ehrlich. tirol“ und da im Demeterhof Knolln.
Gibt es ein Produkt, mit dem Sie besonders gerne kochen?
Das wechselt, aber mein derzeitiger Favorit ist Tee, denn er ist so vielseitig!
Was ist ausschlaggebend für den Erfolg in der Küche?
Ich gehe sehr intuitiv und wertschätzend mit meinen Ressourcen um. Dabei möchte ich nicht unterscheiden, ob ich damit die vorhandene Arbeitskraft, Energie-Ressourcen, Lebensmittel und Produzenten meine. Das harmonische Gesamtempfinden ist für mich dabei von höchster Priorität und dabei auf mein Bauchgefühl zu hören.
Was macht die Auszeichnung mit einer Haube oder jetzt der zweiten?
Es gibt einem das Gefühl dafür, in welchem Feld man sich bewegt! Es ist ein Standing!