Im Rahmen der 13. Verleihung des VINEUS Wine Award wurden am 23. September Winzer, Sommeliers und Weingüter geehrt, die das Land zu einer festen Größe in der internationalen Weinwelt gemacht haben. Veranstaltet vom Gastronomie-Großhändler Transgourmet, der als bedeutender Förderer der Weinkultur gilt, fanden die Feierlichkeiten in der exklusiven «wolke 19» im Wiener Ares Tower statt. In dieser einzigartigen Atmosphäre versammelten sich über 160 Gastronomen, Hoteliers, Winzer und Weinliebhaber, um den Preisträgern aus fünf Kategorien die gebührende Anerkennung zu zollen.
Die Zukunft des Weins: Newcomer im Rampenlicht
Ein besonderer Fokus der diesjährigen Verleihung lag auf der Förderung junger Talente, die mit ihrem innovativen Ansatz die Weinwelt neu gestalten. „Wein ist mehr als Genuss – er ist Ausdruck von Tradition, Leidenschaft und dem Streben nach Perfektion“, so Transgourmet-Geschäftsführer Thomas Panholzer. Vor allem Stefan Gilg, 31-jähriger Betreiber des Weinguts Gilg in Hagenbrunn, wurde für seinen frischen Zugang zur Weinherstellung ausgezeichnet und erhielt den Titel „Newcomer Winzer des Jahres“. Gilg, der seit 2021 das Familienweingut in der vierten Generation führt, überzeugte die Jury mit einer Kombination aus traditioneller Weinherstellung und modernen Methoden. Besonders seine Weißweine, darunter der Gelbe Muskateller 2022, beeindruckten mit ihrer Leichtigkeit und Trinkfreude.
Nicht minder beeindruckend ist die Geschichte von Moritz Huth, der zum „Newcomer Sommelier 2024“ gekürt wurde. Huth, der seit seiner Jugend von Wein fasziniert ist, hat sich als blinder Sommelier einen Namen gemacht. Mit seinen außergewöhnlich geschärften Sinnen kann er Weine mit einer Präzision analysieren, die selbst erfahrene Kollegen in Staunen versetzt. Bereits mit 20 Jahren verantwortet er den Einkauf und die Weinkarten für die sechs Huth-Betriebe in Wien – eine beeindruckende Leistung für jemanden, der seine Leidenschaft trotz persönlicher Herausforderungen zur Profession gemacht hat.
Genuss-Erlebnis am Weingut: Familie Tschermonegg verführt die Sinne
Der VINEUS Wine Award würdigt nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Betriebe, die den Weintourismus nachhaltig prägen. Die Familie Tschermonegg aus der Südsteiermark erhielt die Auszeichnung für das „Genuss-Erlebnis am Weingut“. Ihr Weingut, das höchste an der Südsteirischen Weinstraße, beeindruckt nicht nur durch erstklassige Weine, sondern auch durch ein ganzheitliches Genusserlebnis. Gäste können in der hauseigenen Buschenschank regionale Köstlichkeiten genießen und im hauseigenen Gästezimmer direkt zwischen den Reben übernachten. Die einzigartige Lage und das Angebot, Wein und Entspannung zu verbinden, machen das Weingut Tschermonegg zu einem wahren Schatz der Region.
Trinkwerk Goliath 2024: Weitzer Betriebe an der Spitze
Auch die Weitzer Gruppe wurde für ihre außergewöhnlichen Verdienste in der Gastronomie mit dem „Trinkwerk-Goliath 2024“ ausgezeichnet. Mit insgesamt fünf Hotels und acht Restaurants, darunter das beliebte Hotel Daniel Vienna und das Grand Ferdinand in Wien, setzt die Weitzer Gruppe auf ein durchdachtes und liebevoll kuratiertes Weinkonzept. Anstelle von überbordenden Weinkarten legt Florian Weitzer, der Geschäftsführer der Gruppe, großen Wert auf die Abstimmung des Weinangebots auf die jeweilige Zielgruppe. „Unsere Weinkarten sind nicht 400 Seiten stark und überbordend, sondern sorgsam kuratiert“, so Weitzer.
Willi Sattler: Ein Lebenswerk im Dienst des Weins
Den emotionalen Höhepunkt der Gala bildete die Ehrung von Willi Sattler, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Der Pionier des steirischen Weinbaus führte das Weingut Sattlerhof zu internationalem Ruhm und setzte bereits in den 1980er Jahren auf nachhaltige und biodynamische Anbauweisen. Mit seiner unermüdlichen Innovationskraft und der Unterstützung seiner Familie baute Sattler den Betrieb auf 36 Hektar Rebfläche aus. Heute überlassen er und seine Frau Maria das Tagesgeschäft den Söhnen, doch Sattler bleibt weiterhin eine prägende Figur in der Weinwelt. „Weinmachen ist mehr als nur der Weg von der Traube ins Glas, es ist die richtige Mischung aus Image und Improvisation, Willenskraft und Wissenschaft, Kunst und Konsum“, so der Preisträger.