
Herr Haslauer, 10 Jahre Falkensteiner und da vom Frühstückskellner zum Hoteldirektor. Hätten Sie sich zu Beginn jemals träumen lassen?
Ehrlich gesagt – nein, das hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Ich habe als Frühstückskellner angefangen, mit dem Ziel, einfach gute Arbeit zu leisten und von Tag zu Tag besser zu werden. Was mich aber von Anfang an begeistert hat, war die Kultur bei Falkensteiner: Wenn man Engagement zeigt, bekommt man Chancen. Ich habe Schritt für Schritt Verantwortung übernommen, wurde gefördert – und bin drangeblieben. Heute als Hoteldirektor zurückzublicken, macht mich natürlich stolz, aber es ist auch Ansporn, weiter mit Leidenschaft voranzugehen.
Was war die herausforderndste Zeit in diesen Jahren, und welche die schönste?
Es gab sehr viele schöne Zeiten in den unterschiedlichen Bereichen. Insbesondere die Sommer im Beachclub, wie 2016, werde ich nie vergessen. Es war die erste Führungsaufgabe und die Kontakte mit Gästen, die ich dort geknüpft habe, bestehen noch immer. Die herausforderndste Zeit war sicherlich die Coronazeit.
Ihre Ausbildung startete in der Bundeslehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft in Pitzelstätten – was war da am interessantesten?
Der bunte Mix an verschiedenen Ausbildungsschwerpunkten. Wir hatten landwirtschaftliche Unterrichtsgegenstände, aber auch kochen oder Servierkunde sowie betriebswirtschaftliche Fächer.
Ihr Start bei der Falkensteiner Gruppe war als Commis de Rang, danach folgten Stationen als Beachclub Supervisor, Junior Sales Manager, Direktionsassistent und schließlich Resident Manager – alles in Velden. Inklusive eines Bachelorstudiums in Business Management an der FH Kärnten – blieb da Zeit für ein Privatleben?
Ja, natürlich! Aber an der Work-Life-Balance war WORK großgeschrieben, denn von 2016 bis 2019 war das Studium zum Bachelor und danach bis 2023 jenes des Masters. 2020 wurde für mich die Position des Direktionsassistenten geschaffen, die es bis dahin noch nicht gab.
Was hat Ihre Entscheidung beeinflusst, bei Falkensteiner anzuheuern?
Ich habe mich für Falkensteiner entschieden, weil mich das starke Markenprofil, die klare Ausrichtung auf Qualität und Gastfreundschaft sowie die internationale Präsenz überzeugt haben. Besonders angesprochen hat mich die Kombination aus Professionalität und familiärer Unternehmenskultur – das passt zu meinen Werten und meiner Vorstellung von guter Hotellerie.“
Und warum gerade das Schlosshotel Velden?
Ich komme aus Feldkirchen, also um die Ecke, von einem Bauernhof, und das Haus hat mich schon von jeher fasziniert.
Was sieht die Falkensteiner Group als wesentliches Element in der Mitarbeiterführung?
Bei Falkensteiner legen wir großen Wert darauf, dass Führung nicht nur von oben kommt, sondern auf Vertrauen und offener Kommunikation basiert. Ich setze darauf, meine Mitarbeiter regelmäßig individuell zu coachen und ihre Stärken gezielt zu fördern.
Sie sind ein perfektes Beispiel für die Aufstiegschancen in der Falkensteiner Group. Welche Unterstützung haben Sie persönlich erfahren?
Die größte Unterstützung war, die Chance zu bekommen mich zu beweisen. Da gilt es meinen Mentoren Constantin und Julia von Deines zu danken, die mir diese Möglichkeit gegeben haben. Auch als Stv. Direktor konnte ich schon viele Ideen einbringen und auch umsetzen. Ohne diesen Rückhalt wäre dieser Weg nicht möglich gewesen.
Nach 10 Jahren nicht nur innerhalb der Falkensteiner Group, sondern im selben Haus kennt man Haus & Mitarbeiter bestens. Und damit auch alle Stationen und Bereiche. Was ist Ihrer Meinung nach eine der Schlüsselpositionen in einem Hotel, damit das Haus gut läuft?
Der kulinarische Part ist ein wesentlicher Teil, wenn der passt, kann anderes mal nicht so gut laufen. Und der Service und der Concierge. Deshalb stehe ich auch gerne und oft an der Rezeption. Man erfährt, was die Gäste bewegt.
Apropos Kulinarik. Das Schlosshotel Falkensteiner hat ja einige gastronomische Angebote. Wird überall die gleiche Küchenlinie gefahren?
Ja, im Wesentlichen schon. Unser Motto lautet regional und saisonal.
Was sind denn so die Highlights der Seespitz- Küche, die aktuell mit zwei Hauben und zwei Gabeln ausgezeichnet ist?
Auf alle Fälle die heimischen Fischgerichte wie der Saibling oder die Reinanke.
Daneben gibt es noch das Restaurant Der Salon – Atelier, wo Slow Food Küche serviert wird, das Spa Bistro und den Beach Club. Was erwartet die Gäste dort?
Im Spa Bistro gibt es gesunde Snacks wie ein frischer Hummus oder eine hausgemachte Linsensuppe, und im Seespitz und dem Beach Club in den Sommermonaten zusätzlich auch noch Mochi Gerichte. Da bekommen unsere Köche jedes Jahr ein Training mit Mochi und setzen die Inhalte dann in unserer Küche um.
Charly Walker – Schlossbar & Lobby: ausgezeichnet mit drei Gläsern von Falstaff – was sind da die Favourites?
Neben den Klassikern haben wir viele Specials und auch eigene Signature Cocktails. Im Sommer verbindet unser Bar Team die Favourite Songs mit Signatur Cocktails wie z. B. „Walking on a Dream“ mit einem Cocktail.
Zwei Hauben, zwei Gabeln, drei Gläser – zieht das auch viele externe Gäste an?
Ja, insbesondere ins Restaurant Seespitz, welches wir das ganze Jahr über geöffnet haben. Rund 30 Prozent sind externe Gäste.
Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant im Haus?
Ich finde alle toll, aber das Frühstück im Ballsaal ist mein Favorit, auch weil ich hier 2015 angefangen habe.
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie und wie schwer ist die Mitarbeitersuche?
170 Mitarbeiter im Sommer, 110 Mitarbeiter im Winter, 15 Lehrlinge und 30 Praktikanten im Sommer. Zum Glück können wir als Ganzjahresbetrieb vielen Mitarbeitern einen dauerhaften Arbeitsplatz bieten und unsere saisonalen Stellen in den verschiedenen Abteilungen gut besetzen.
Was sehen Sie als Erfolgsrezept für ein erfolgreiches Hotel?
Exzellenten Service, gute Lage, einen USP und motiviertes Personal. Und die Kundenzufriedenheit steht immer im Mittelpunkt.
Das Falkensteiner Schlosshotel Velden, als Teil der „Leading Hotels of the World“ wurde im vergangenen Jahr mit zwei Michelin Keys ausgezeichnet. Welche Assets waren hier ausschlaggebend?
Ausschlaggebend waren vor allem die perfekte Kombination aus erstklassigem Service, einem einzigartigen Ambiente im historischen Schlosshotel und die kulinarische Exzellenz.
Mitglied von „Leading Hotels of the World“ und „Jeunes Restaurateurs“ mehr Ansporn, oder mehr Druck?
Für mich ist es ganz klar mehr Ansporn als Druck. Mitglied bei ‚Leading Hotels of the World‘ und den ‚Jeunes Restaurateurs‘ zu sein, ist eine Auszeichnung – aber auch ein Versprechen an unsere Gäste. Es motiviert das ganze Team, täglich Höchstleistung zu bringen, kreative Akzente zu setzen und gleichzeitig authentisch zu bleiben. Natürlich gibt es hohe Erwartungen, aber genau das treibt uns an, immer noch ein Stück besser zu werden.
Worauf legen Sie Ihren Fokus als Hoteldirektor, was ist für Sie das Wichtigste?
In meiner Zeit als Hoteldirektor steht der Mensch im Mittelpunkt – mein Fokus liegt auf exzellenter, authentischer Gastfreundschaft und einer starken Unternehmenskultur und nachhaltigem Handeln. Nur wer sich wertgeschätzt fühlt, schafft unvergessliche Erlebnisse für unsere Gäste.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Ihre neue Position!










