Topgastronomen als Podiumsgäste an der Hietzinger Tourismusschule Bergheidengasse
Im Rahmen ihres Maturaprojektes organisierte Katharina Siwak im Festsaal der HLTW13 Bergheidengasse einen Vortrag von vier Spitzengastronomen. Toni Mörwald, Bernhard Stocker und Karl und Leo Wrenkh erzählten dabei von ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Erstaunlich viele Tourismusschüler zeigten sich an einer beruflichen Selbständigkeit interessiert und folgten gespannt den Ausführungen der Gastronomen. Im Kern der Botschaften standen Begriffe wie Selbstdisziplin, Vehemenz, Hartnäckigkeit, Authentizität, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit. „Kein Mensch wird Ihnen weiterhelfen, wenn Sie nicht für die Sache brennen“, gab sich Toni Mörwald überzeugt. Allerdings müsse man sich vor falschen Beratern schützen, die nur ihre eigene Interessen vertreten.„Wichtig ist es, immer kreativ zu bleiben, offen für Neues zu sein, ohne dabei jedem Trend hinterherzulaufen,“ sagten Leo und Karl Wrenkh, deren Vater Leo Wrenkh zu den österreichischen Vegetarismus-Pionieren zählt. Viel halten die beiden Junggastronomen (25 und 26 Jahre alt) vom gemeinsamen Kochen und Essen, das auch das Konzept ihres Wiener „Kochsalons“ ist. „Ein einsam verzehrtes Bio-Fertiggericht ist ungesünder als jede konventionelle Suppe, die gemeinsam zubereitet und verspeist wird“, sind die beiden überzeugt.
„Essenszeit ist Lebenszeit“
nach diesem Motto lebt Toni Mörwald. Er findet es wichtig, sich Zeit für die Familie zu nehmen dabei einen Rückhalt zu finden. „Ebenso wichtig sind reale Freunde, auf die man sich verlassen kann, auf hunderte Facebook-Freunde kann man verzichten“, rät der Spitzengastronom den Schülern.
„Kochen ist Beziehungsmanagement“
davon ist Mörwald überzeugt: „Nicht nur zu den Menschen, auch zu den guten Dingen im Leben lässt sich eine Beziehung aufbauen, die mit den eigenen Ideen zu Unverwechselbarem werden können.“
„Sieben Tage hat die Woche“
Vom Druck in der Koch-Branche spricht Bernhard Stocker, der die Ausbildung an der Bergheidengasse zugunsten einer Lehrlingsausbildung bei den Brüdern Obauer in Werfen abgebrochen hatte. In sehr jungen Jahren machte er sich dann selbstständig. Im Gegensatz zu seinen drei Kollegen auf dem Podium brachte er die Nachteile der Selbständigkeit in der Gastronomiebranche zur Sprache: „Meine Gesundheit hielt den Anforderungen einer 7-Tage-Woche nicht stand.“