Die Zeichen am Markt stehen voll auf Sommer – die Anfragen für die warme Jahreszeit beherrschen bereits die Posteingänge und Telefonleitungen an der Rezeption. Aus diesem Grund sei es höchste Zeit, mit weiteren Maßnahmen die Auslastung im Sommer zu pushen, meint Michael Köck, Marketingexperte des Beratungsunternehmens Kohl & Partner.
Mailing als markantes Marketingtool
Neben den laufenden Aktivitäten in Bezug auf neue Gäste zahle es sich aus, auch wieder bei den Gästen anzuklopfen, mit denen man bereits einmal in Kontakt war. Ein Mailing – per Email über das Newsletter-Tool oder über das CRM-System – eigne sich dazu perfekt. Folgende Punkte sollten hierbei laut Köck beachtet werden:
- Ziehen Sie im ersten Schritt aus Ihrem Hotelprogramm oder CRM eine Auswertung aller Gäste, die in den letzten Jahren in den ersten Sommermonaten (Mai, Juni, evtl. Anfang Juli) bei Ihnen zu Gast waren. Beachten Sie dabei, dass bei nahezu allen Betrieben in den letzten beiden Jahren die Monate Mai und Juni stark von Corona beeinträchtigt wurden. Gehen Sie also auf Nummer sicher und lieber ein Jahr zu viel als zu wenig zurück. Zusätzlich können auch noch die Kontakte hinzugefügt werden, die für ebendiesen Zeitraum in den letzten Jahren angefragt haben, bei denen aber keine Buchung zustande gekommen ist. Stellen Sie hier aber unbedingt sicher, dass von allen Adressen auch die Einwilligung zum Anschreiben vorliegt, um DSGVO-konform zu bleiben.
- Im zweiten Schritt schließen Sie von diesen gesammelten Adressen all jene aus, die für diesen Sommer bereits bei Ihnen gebucht haben. Diese Gäste freuen sich schon auf ihren Aufenthalt bei Ihnen und es wäre unpassend, jetzt mit einem weiteren Buchungsanreiz von Ihnen angesprochen zu werden.
- Im letzten Schritt geht es darum, diese Adressen mit einem passenden Buchungsanreiz zu beschicken. Marketingprofis nehmen hier eine Segmentierung vor, das heißt, sie unterscheiden bei den Mailings zwischen unterschiedlichen Empfängergruppen. So kann zum Beispiel bei Texten, Bildern und Angeboten zwischen Erstgästen und Stammgästen unterschieden werden. Eine weitere empfehlenswerte Differenzierung lässt sich nach Paaren und Familien vornehmen. Pflicht ist natürlich eine sprachliche Unterscheidung, falls Gäste in unterschiedlichen Ländern angesprochen werden.
Es gibt auch andere Buchungsanreize als einen niedrigen Preis
Köck: „Der Buchungsanreiz selbst muss keinesfalls immer ein besserer Preis sein. In vielen Fällen reicht es bereits aus, einfach Lust auf den Sommer zu machen und zu zeigen, was es in der warmen Jahreszeit bei Ihnen zu erleben gibt. Stammgäste interessieren sich dafür, was dieses Jahr neu ist oder welche beliebten Klassiker wieder erlebt werden können. Sie haben ein Stammgäste-Programm, bei dem Ihre Gäste Punkte sammeln können? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Empfänger daran zu erinnern, dass ihnen nur noch wenige Punkte bis zum nächsten Bonus fehlen.“
Wichtig laut Köck: Der Inhalt des Mailings muss dazu anregen, weiterzulesen und in den Sommer einzutauchen. Das betrifft auch etwaige Landingpages, auf die das Mailing verlinkt. Denn die Sommerlaune findet ein jähes Ende, wenn der Leser im nächsten Schritt auf einer Website landet, die immer noch mit meterhohen Schneedecken beeindruckt…