Holzknechtkrapfen, Schliachtanudeln & Zerggl

Das Wirtshaus „Zum Griena“ in Mayrhofen ist eine der letzten Anlaufstellen für historische, authentische Rezepte im Zillertal.

TitelbildGriena

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Das Tiroler Zillertal gehört mit Sicherheit zu den Hotspots im heimischen Wintertourismus, das kulinarische Angebot ist in vielen Fällen – sagen wir mal „austauschbar“ geworden, wer Pizza, Schnitzel, Burger oder Steaks sucht, wird hier auf jeden Fall leicht fündig. Das ist auch in Mayrhofen, das schon als Kulisse für das fiktive „Lahnenberg“ in dem TV-Aufreger „Piefke-Saga“ herhalten musste, nicht viel anders.

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Zu den authentischen Ausnahmen gehört daher das am Ortsrand gelegene Wirtshaus „Zum Griena“, dessen historischer Kern noch aus dem 17. Jahrhundert stammt. Früher als Wohnhaus und später auch als Herberge genutzt, wurde der „Griena“ 1978 schließlich zum Gasthaus. Heute ein Jahrhunderte alter, unter Denkmalschutz stehender Betrieb, mit den ältesten Stuben des Zillertals, dazu im Inneren Holztische oder Kachelöfen.

Betrieben wird das Gasthaus seit jeher von der Familie Geisler. Seit 1978 war der Betrieb immer verpachtet, aber nachdem vor rund eineinhalb Jahren die Suche nach einem neuen, seriösen Pächter erfolglos blieb, entschloss sich die aktuelle Besitzerin, Melanie Geisler, den Griena gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Jakob Schneeberger gleich selbst zu führen. Woher dabei der ungewöhnliche Name stammt, darüber kann nur spekuliert werden: „Vermutlich weil rund um unser Haus im Sommer lauter grüne Wiesen sind, kam es zum Namen ‚Grüner‘, der dann zum Tiroler ‚Griena‘ wurde“, mutmaßt Melanie Geisler, die nebenbei auch noch luxuriöse Chalets vermietet.

Graukäse als wichtigste Zutat

Graukäse als wichtigste ZutatSo urig und authentisch der optische Eindruck ist, innen geht man zumindest teilweise schon mit der Zeit. Ein kürzlich erfolgter Zubau tut nicht mal so, als wäre er hunderte Jahre alt, die Zapfanlage ist hochmodern und spielt alle Stückerln und auch gekocht wird von Jakob Schneeberger nicht mehr auf einem Holzherd, sondern mit Induktion.

Regional authetisch sind dafür die Gerichte: Hier findet noch der für das Zillertal typische Graukäse Verwendung und auf der Karte finden sich u.a. Holzknechtkrapfen (Krapfen gefüllt mit Kartoffelpüree und Graukäse), Schliachtanudeln (Nudeln mit Graukäsesauce und Zwiebelbutter) oder Zerggl (eine Art Kartoffelpuffer mit Graukäse). „Das sind uralte Gerichte aus der Region, die man sonst kaum mehr wo bekommt“, erklärt Geisler. Die Zutaten dafür kommen großteils natürlich auch aus der unmittelbaren Umgebung, die Milchprodukte etwa vor allem aus der Erlebnissennerei Zillertal.

Und diese Art von USP dürfte sich auszahlen: In der Hauptsaison werden die Tische am Abend – fast wie in New York – durchwegs zweimal vergeben. Für ein Tiroler Wirtshaus auch keine Selbstverständlichkeit.

www.griena.at/restaurant/

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